Prokrastination. Psychoanalyse und gesellschaftlicher Kontext.

Über diesen Blog

Dies ist ein Blog rund um das Forschungsprojekt „Prokrastination. Psychoanalyse und gesellschaftlicher Kontext.“

Dass nicht auf morgen verschoben werden sollte, was auch heute getan werden könnte, das weiß schon der Volksmund. Und diese Mahnung wäre nicht so verbreitet, wenn nicht die Tendenz bestünde, es eben doch zu tun. Diese weitverbreitete menschliche Eigenheit avancierte zum psychologischen Fachbegriff; „Prokrastination“ (engl. procrastination) bezeichnet hier das unplanmäßige Aufschieben alltäglicher Aufgaben, welches im Übermaß mit einem subjektiven Leidensdruck einhergehen kann.

Als Gegenstand psychologischer Forschung ist Prokrastination ein recht junges Phänomen, das vormals eher in der Ratgeberliteratur behandelt wurde. Die akademische Psychologie nahm sich dem Thema erst in den 1980er Jahren an, wobei vor allem nach dem Zusammenhang mit bestimmten Eigenschaften der Persönlichkeit und der Aufgaben sowie motivationalen Bezügen der Handlungsplanung gefragt wurde.

Ziel des Forschungsprojektes an der IPU ist es, eine Perspektive zu eröffnen, die zum einen psychoanalytisch-psychodynamische Aspekte (das subjektive Erleben) und zum anderen den gesellschaftlichen Kontext (die gesellschaftliche Bedeutung) von Prokrastination fokussiert. Die Psychoanalyse verspricht einen erkenntnistheoretisch fundierten Zugang zum Unbewussten der Prokrastination und ihrer latenten Bedeutung innerhalb des Individuums und der Gesellschaft.